Pressemitteilungen

Göttingen, Juni 2018

Anlässlich der am 22. und 23. Juni stattfindenden Stakeholder-Konferenz hat die Universitätsmedizin Göttingen eine Pressemitteilung herausgegeben:

Pressemitteilung UMG


Bochum – Göttingen, Dezember 2017

Diskursverfahren zu den ethischen Herausforderungen der Demenzvorhersage bindet Studierenden und Auszubildenden der Universitätsstandorte Bochum und Göttingen ein

Fortschritte im Bereich der Biomarker-Forschung werden in naher Zukunft eine preiswerte Vorhersage von Demenzen ermöglichen. Dabei werden ethische Fragen aufgeworfen, über die bislang kein gesellschaftlicher Diskurs hat stattfinden können. Um zu verhindern, dass unbeantwortete ethische Fragen zu gesellschaftlichen Problemen führen, muss der gesellschaftliche Diskurs frühzeitig angeregt werden und den medizinischen Fortschrittsprozess begleiten. In diesem Diskurs sollen nicht nur die heutigen Experte und Stakeholder sondern auch die von morgen eingebunden werden.
Dieser Aufgabe verschreibt sich das vom BMBF geförderte Diskursverfahren „Entscheidungskonflikt prädiktive Demenz-Diagnostik“ (Akronym: Prä-Diadem). Das Verbundprojekt zwischen dem IEGUS Institut für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft, Bochum/Berlin und dem Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Universitätsmedizin Göttingen sieht ein mehrstufiges Diskursverfahren vor, das in besonderer Art und Weise auf das Input von Studierenden und Auszubildenden aufbaut.

Beginn des Verfahrens ist eine Konferenz (22./23. Juni 2018) in Göttingen mit Experten und sogenannten Stakeholder, die Empfehlungen für die Patientenberatung formulieren. In der zweiten Projektphase werden sechs eintägige Workshops mit Studierenden und Auszubildenden der Hochschulstandorte Göttingen/Bochum stattfinden. Einbezogen werden sollen junge Leute von der Georg-August-Universität Göttingen, der Unimedizin Göttingen, dem Gesundheitscampus Göttingen, der Ruhr-Universität-Bochum und der Hochschule für Gesundheit Bochum. Ihre Kritik und Ergänzungen fließen in Lehr- und Beratungsmaterialien hinein, welche die zentrale Ergebnisse des Projektes darstellen. Durch die zeitlich getrennten, jedoch inhaltlich verbundenen Diskursverfahren findet ein innovativer Austausch auf Augenhöhe zwischen den Generationen statt.

Der Abschluss des Projekts ist eine öffentliche Abschlussveranstaltung in Berlin, mit Beteiligung einiger Workshop-Teilnehmer, die einen Impuls für die Weiterführung des Diskurses in der Öffentlichkeit gibt. Interessierte Studierende und Auszubildende sind herzlich Willkommen, sich mit uns in Kontakt zu treten.


Universitätsmedizin Göttingen und IEGUS Institut starten ein Diskursverfahren zu den ethischen Herausforderungen der Demenzvorhersage

Einen Schwerpunkt der Demenzforschung in den letzten Jahren bildet die Bemessung von bestimmten Substanzen im Körper, sogenannten Biomarkern, zur Demenz-Vorhersage. Stetige Fortschritte in diesem Forschungsfeld werden in naher Zukunft eine preiswerte Vorhersage von Demenzen ermöglichen. Dabei werden eine Reihe ethischer Fragen aufgeworfen, über die sowohl in der Wissenschaft als auch im klinischen Alltag bislang kein gesellschaftlicher Diskurs hat stattfinden können. Um zu verhindern, dass unbeantwortete ethische Fragen zu gesellschaftlichen Problemen führen, muss der gesellschaftliche Diskurs frühzeitig angeregt werden und den medizinischen Fortschrittsprozess begleiten. Dieser Aufgabe verschreibt sich das vom BMBF geförderte Diskursverfahren „Entscheidungskonflikt prädiktive Demenz-Diagnostik: Diskursverfahren zu Beratungs- und Ethikkompetenzen mit Stakeholdern und Studierenden“ (Akronym: Prä-Diadem). Das Verbundprojekt zwischen dem IEGUS Institut für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft (Projektleitung) und dem Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Universitätsmedizin Göttingen (Wissenschaftliche Leitung), intensiviert dabei den Austausch der Wissenschaftsstandorte Göttingen und Bochum im Bereich ethischer Kompetenzen; die Kooperation bei der Biomarker-Forschung findet bereits erfolgreich statt.

Das Projekt sieht ein mehrstufiges Diskursverfahren vor: Zu Beginn wird eine Stakeholder-Konferenz in Göttingen stattfinden. Als Stakeholder werden Personen, Gruppen oder Institutionen bezeichnet, die durch gesellschaftliche Entscheidungen betroffen sind und somit einen Anspruch haben, im Entscheidungsprozess berücksichtigt zu werden. Eingebunden werden verschiedene wissenschaftliche Fachrichtungen wie Medizin, Pflege- und Rechtswissenschaft. Darüber hinaus sind die relevanten Gesundheits- und Pflegeberufe, sowie Interessenverbände von Patienten, Unternehmen und der gemeinsamen Selbstverwaltung vertreten. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden Empfehlungen für die Gestaltung von medizinrechtlichen Dokumenten und für die Patientenberatung formuliert. In der zweiten Projektphase werden sechs eintägige Workshops mit Studierenden und Auszubildenden der Hochschulstandorte Bochum/Göttingen stattfinden. Durch die zeitlich getrennten, jedoch inhaltlich verbundenen Diskursverfahren findet ein Austausch auf Augenhöhe zwischen den Generationen statt. Der Abschluss des Projekts ist eine öffentliche Abschlussveranstaltung in Berlin, die einen Impuls für die Weiterführung des Diskurses in der Öffentlichkeit gibt.


IEGUS verkündet Start des vom BMBF geförderten Diskursverfahrens „Prä-Diadem“ bei der 27. Alzheimer Europe Conference in Berlin.

Unterstützt durch die BMBF-Förderrichtlinie „Diskursprojekte zu ethischen, rechtlichen und sozialen Fragen in den modernen Lebenswissenschaften“ leitet das Institut für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IEGUS) gemeinsam mit dem Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Universitätsmedizin Göttingen, das Diskursprojekt „Entscheidungskonflikt prädiktive Demenz-Diagnostik: Diskursverfahren zu Beratungs- und Ethikkompetenzen mit Stakeholdern und Studierenden“ (Akronym: Prä-Diadem). Das Projekt hat eine Laufzeit von 24 Monaten und startete am 1. Oktober 2017.

Im Rahmen des Vortrages „Dilemmas of Predictive Dementia Diagnostics. German Stakeholder Conference for Improving Ethics Competence in Healthcare and Life Sciences“ wurde der Projektstart auf der 27. Alzheimer Europe Conference in Berlin verkündet. Eine Zusammenfassung der Präsentation ist im Internet unter folgendem Link verfügbar:

http://www.alzheimer-europe.org/Conferences/Previous-conferences/2017-Berlin/Detailed-programme-and-abstracts/P4-Ethical-issues-linked-to-dementia-research.